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Ein Haus, ein neues Auto oder einen besonderen Urlaub. Es gibt viele Situationen, bei denen ein Kredit durchaus helfen kann. Die Frage ist hier jedoch: Wie viel Kredit kann ich mir leisten?
Diese Frage kann pauschal selbstverständlich nicht beantwortet werden, da jeglicher Aspekt individuell ist sowie jeder Kreditnehmer unterschiedlich ist.
Es gibt deutliche Unterschiede zwischen den Kreditarten (Verwendungszweck), der Laufzeit und den jeweiligen Zinssätzen.
Dieser Ratgeber soll dir helfen, einen kleinen Überblick in die Welt der Kredite zu bekommen. Wenn du der Meinung bist, dass du kreditwürdig bist und nur noch einen günstigen Anbieter suchst, empfehle ich dir unseren Kredit-Vergleichsrechner.
Die Grundvoraussetzungen für einen Kredit
Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, damit du überhaupt eine Chance auf einen passenden Kredit hast:
- Volljährigkeit
- Festes Einkommen
- Kreditwürdig
Um einen Kredit zu bekommen, ist es wichtig, dass du volljährig bist. Nur Personen über 18 sind ausreichend geschäftsfähig, um das nötige Geld von der Bank zu bekommen. Hier helfen die Erziehungsberechtigten nicht weiter.
Ebenso wichtig ist ein festes Einkommen. Hier wird jedoch unterschieden, ob das Einkommen aus selbstständiger Arbeit kommt, oder ob du dich in einem festen angestellten Verhältnis befindest.
Bis du bei jemanden angestellt, ist es wichtig, dass deine Probezeit bereits abgelaufen ist. Die Bank braucht hier eine gewisse Sicherheit, die nicht vorhanden ist, wenn der Arbeitgeber dich jeder Zeit kündigen kann.
Hast du nur einen befristeten Arbeitsvertrag, dann wird die Höhe des Kredites niedriger ausfallen. Der Kreditgeber geht davon aus, dass es nur in einer gewissen Zeitspanne ein festes Einkommen gibt.
Außerdem musst du deutlich mehr verdienen als die Höhe des aktuellen Pfändungssatzes von 1139,99 Euro. Im Fall einer Nichtzahlung kann die Bank dein Konto sonst nicht pfänden und bleibt auf den fehlenden Raten sitzen.
Schwerer ist es, wenn du freiberuflich tätig bist oder dein Geld über die Selbstständigkeit verdienst. Das liegt an dem schwankenden Einkommen, das diese Berufe mit sich bringen. Die Bank muss also ein größeres Risiko eingehen.
Eine Faustformel besagt, dass in diesem Fall die Geschäftszahlen der letzten drei Jahre vorgelegt werden müssen. Anhand dieser entscheidet der Kreditgeber dann über die Höhe und die Laufzeit.
Natürlich musst du auch kreditwürdig sein. Das beste Einkommen bringt dir nichts, wenn die Schufa-Auskunft negativ ausfällt. Solltest du also in der Vergangenheit bereits Rechnungen und Kredite nicht bedient haben, dann bekommst du auch keinen neuen.
Die unterschiedlichen Arten der Kredite
Die Höhe ist nicht immer ausschlaggebend vom Gehalt. Es ist wichtig, wie viel Geld du am Ende zur Verfügung hast. Eine Möglichkeit, einen besonders hohen Kredit über eine lange Laufzeit zu wählen, ist eine Option, die bei vielen Fällen funktioniert.
Das ist zum Beispiel bei einem Hauskauf der Fall. Eine weitere Möglichkeit ist eine Bürgschaft. Hier kommt eine zweite Person ins Spiel, die bei deinem Kredit für die Abzahlung mit haftet. Die Bank hat also eine doppelte Sicherheit.
Bei einem Kredit für das Auto nimmt der Kreditgeber häufig den Fahrzeugbrief in seinen Besitz. Erst wenn du den Kredit vollständig zurückgezahlt hast, bekommst du den Brief zurück und das Auto gehört dir.
Diese Art des Kredites ist also eine sehr sichere Form für die Bank. Diese kann zu jeder Zeit über dein Auto verfügen, solltest du die Raten nicht mehr tilgen. Sie hat also eine Sicherheit. Autokredite sind daher sehr einfach zu bekommen.
Für ein besonderes kleines Einkommen gibt es so genannte Kleinkredite. Die Höhe ist sehr gering. Bei vielen Angeboten hast du einen maximalen Kreditrahmen von 3.000 Euro. Absolut ausreichend für einen kleinen finanziellen Engpass.
Wie viel Kredit bei welchem Einkommen?
Damit du ungefähr weißt, welche Kredithöhe dir bewilligt wird, solltest du immer mit dem schlimmsten Fall rechnen. Gehe also davon aus, dass du nur dein Gehalt und keine anderen Sicherheiten zur Verfügung hast.
Ein weiterer Punkt, der die Höhe deutlich runtersetzen kann, sind Kinder. Hier rechnet die Bank damit, dass es immer mal wieder unvorhergesehene Ausgaben gibt. Die Rate könnte dann nicht mehr bedient werden.
Das sind nur grobe Punkte. Im Prinzip hat jede Bank ihr eigenes System über die Berechnung und vor allem die Entscheidung des jeweiligen Kredites. Nur weil du bei einer Bank abgelehnt wurdest, muss das nicht auch bei anderen so sein.
Mit einem Kreditrechner, lassen sich die Höhe und die Möglichkeiten der Laufzeiten sowie die Zinsen schnell berechnen. Du hast dann auch über die unterschiedlichen Anbieter und deren Konditionen einen Überblick.
Wie viel Kredit bekomme ich bei 2.000 Euro netto
Entscheidend bei einem Nettoeinkommen von 2.000 Euro ist in erster Linie der pfändbare Betrag, den die Bank im Fall von einer Nichtzahlung einbehalten darf. Bei dieser Einkommenshöhe liegt die Summe bei 606 Euro.
Dieser Betrag liegt häufig deutlich höher, als die Rate, die bei dem Kredit vereinbart wurde. Solltest du also so ein hohes Einkommen haben, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass du deinen Wunschkredit bekommst.
Die Pfändungsgrenzen sind dabei gesetzlich geregelt. Hier kann die Bank also nicht einfach willkürlich einen gewissen Betrag einfordern. Solltest du nur 1.500 Euro netto zur Verfügung haben, liegt der Betrag, der gepfändet werden kann bei nur noch 256 Euro.
Natürlich ist das nicht der einzige Punkt, der berücksichtigt wird. Du musst neben der Kreditsumme auch die Zinsen an die Bank zahlen. Diese kommen auf die Summe obendrauf und werden durch die Laufzeit bestimmt.
Unterschiedliche Banken haben dabei unterschiedliche Zinsen. Aus diesem Grund solltest du im Vorfeld immer einen Vergleich anstreben. So kannst du schnell und einfach den günstigsten Anbieter finden.
Ein Rechenbeispiel kann dir bei der Entscheidung helfen. Angenommen die Bank möchte 4,8 % Zinsen für ihren Kredit haben. Die Laufzeit beträgt 5 Jahre und du hast eine Summe von 5.000 Euro geliehen.
Am Ende hast du eine Rate, die um die 80 Euro liegt. Die gesamte Summe, die der Kreditgeber zurückbekommt, liegt bei 5610 Euro. Die Bank macht also einen deutlichen Gewinn mit einem Kredit.
Wird die Laufzeit auf 2 Jahre runtergesetzt, steigt der Zinssatz auf das doppelte an. Die monatliche Rate liegt bei 211 Euro und die gesamte Summe, die von dir zurückgezahlt wird, hat eine Höhe von 5420 Euro.
Es gibt also unzählig viele Varianten der Rückzahlung, des Endbetrages und der jeweiligen Zinsen, die unabhängig von jeweiligen Einkommen gelten. Ebenso unzählig sind die Angebote der verschiedenen Kreditgeber.
Wie kann man sich ein Haus leisten?
Neben dem Auto, dem Urlaub oder der kleinen Finanzspritze ist der Kredit für das Eigenheim einer der beliebtesten Arten sich bei der Bank Geld zu leihen. Bei diesem Kredit musst du jedoch noch einige Dinge beachten.
Die erste Frage bei der Finanzierung ist die Frage nachdem Eigenkapital. Hast du bereits Eigenkapital, steigert das deine Chancen auf dein neues Haus auf Raten. Zum Eigenkapital zählen folgende Dinge:
- Bausparkonten mit Guthaben
- Sparguthaben
- Wohnriester Verträge
- Lebensversicherungen
- Wertpapiere
- Vorhandene eigene Immobilien
Viele Banken empfehlen vor dem Hauskauf und der Finanzierung ca. 15 bis 40 Prozent der Kreditsumme als Eigenkapital mit einzubringen. Je höher dieser Satz ist, desto besser sind auch die Konditionen des Kredites.
Die Summe für ein Haus ist aber nicht gleich die Summe des Kredites. Möchtest du also ein Haus kaufen, dass 150.000 Euro kostet, sollte das geliehene Geld deutlich darüber liegen.
Es kommen weitere Kosten auf dich zu:
- Notarkosten,
- Grunderwerbsteuer,
- Amtsgerichtskosten,
- Reparaturen am Haus,
- Renovierungen und
- noch vieles mehr.
All das muss in den gesamten Kreditbetrag mit einfließen. Möchtest du ein Haus bauen, ist die Summe noch höher, da du hier einen zusätzlichen Puffer kalkulieren solltest.
Neben den bereits erwähnten Punkten kommen noch die Kosten für das Grundstück und weitere Kosten für die gesamte Bauphase hinzu. Hier sollte also großzügiger gerechnet werden. Die meisten Banken achten darauf bei der Kreditvergabe.
Eine Nachfinanzierung ist meisten schwerer und wird in vielen Fällen abgelehnt. Damit du dann nicht in einem halb fertigen Haus wohnen musst, ist die Frage der Höhe hier besonders wichtig.
Die Kalkulation sollte auch realistisch bleiben. Eine Rückzahlungsrate von 900 Euro oder auch mehr, ist über die gesamte Laufzeit schwer zu halten. Es können immer mal wieder Dinge eintreten, die nicht vorhersehbar sind.
Nebenkosten und alltägliche Dinge wie eine Maschine, oder auch ein kaputter Geschirrspüler, sollten dich nicht in den Ruin stürzen. Es ist also wichtiger, jeden Monat noch einen gewissen Spielraum zu haben.
Budget für einen Hauskauf
Am besten ist es, wenn du dir im Vorfeld ausrechnest, wie viel dein Haus kosten darf und danach dann auf die Suche gehst. So weißt du gleich, in welchem Rahmen sich dein Neues Zuhause bewegen wird.
Liegt das monatliche Haushaltseinkommen zum Beispiel bei 3.000 Euro und du bringst ein Eigenkapital von 20.000 Euro mit, liegt eine realistische Summe bei 160.000 Euro. Die monatliche Rate beträgt dann 550 Euro.
Bei einem Einkommen von 2.500 Euro, keinem Eigenkapital und einer Rate von 500 Euro liegt die Summe für ein Haus immerhin noch bei 128.000 Euro. Es gibt also bereits bei den ersten Überlegungen deutliche Unterschiede.
In beiden Fällen zahlst du zwischen 21 und 24 Jahre für dein Haus ab. Auch das ist wichtig für die Bank. Je älter du bist, desto mehr achtet der Kreditgeber darauf. Ein Ehepaar, welches um die 70 Jahre alt ist, wird hier kein positives Ergebnis bekommen.
Es gibt einige Tricks, die du zur Finanzierung nutzen kannst. Nutzer die staatlichen Förderungshilfen. Je nach Haus gibt es hier deutliche Vorteile. Außerdem helfen dir dein Eigenkapital und dein Erspartes, die Rate niedriger zu setzen.
Unterschiedliche Angebote können auch eine sehr große Ersparnis ausmachen. Schlage also nicht sofort bei den ersten Banken zu, sondern nutze die Zeit für Vergleiche und unterschiedliche Angebote.