Studentenkredit bzw. Studienkredit: So finanzierst du deine Ausbildung

Du möchtest gerne an einer Universität oder Hochschule studieren, aber dir fehlen die finanziellen Mittel? Dann kann dir der Studentenkredit, der häufig auch als Studienkredit bezeichnet wird, die Möglichkeit bieten, trotzdem eine universitäre oder an einer Hochschule stattfindende Ausbildung zu absolvieren. Was ein Studentenkredit ist, wer ihn bekommt, welche Voraussetzungen es gibt und weitere Informationen findest du in diesem Beitrag.

Was ist ein Studentenkredit bzw. Studienkredit?

Beim Studentenkredit handelt es sich im Grunde um einen klassischen Raten- bzw. Verbraucherkredit, der mit oder ohne Verwendungszweck vergeben wird. Wer einen solchen Kredit aufnimmt, muss die Kreditsumme normalerweise in monatlich gleichbleibenden Raten zurückzahlen. Anbieter von Studentenkrediten sind herkömmliche Banken, Studienkredite oder Bildungskredite werden über das BVA (Bundesverwaltungsamt) oder die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) vergeben. Letztere stellen besonders zinsgünstige Studienkredite zur Verfügung.

Wer bekommt einen Studentenkredit?

Um einen Studentenkredit beantragen zu können, musst du entweder Student oder Doktorand sein. Das bedeutet, du kannst mit dem Studentenkredit dein gesamtes Studium oder die Studienphase der Dissertation finanzieren. Die KfW vergibt ihre Studienkredite fast ausschließlich an Studierende von staatlichen Universitäten oder Fachhochschulen.

Welche allgemeinen Voraussetzungen gibt es für den Studentenkredit?

Damit du einen Studentenkredit beantragen kannst, musst du zunächst einmal volljährig sein, also das 18. Lebensjahr vollendet haben. Zudem darfst du nicht älter als 30 Jahre sein. Eine Ausnahme bildet hier ein Studentenkredit der KfW, bei dem du zum Zeitpunkt der Beantragung maximal 44 Jahre alt sein darfst.

In den meisten Fällen müssen dieselben Voraussetzungen erfüllt sein, wie bei einem herkömmlichen Ratenkredit. Das heißt, du brauchst einen inländischen Wohnsitz, ein deutsches Konto und auch einen positiven Schufa-Score.

Bei einem Studentenkredit spielt, im Gegensatz zum BAföG, das Einkommen der Eltern keine Rolle. Die verschiedenen kreditgebenden Banken stellen nicht selten bestimmte Bedingungen an die Studieneinrichtung. Beispielsweise musst du für einen Studentenkredit von der KfW an einer Universität oder Fachhochschule im Inland studieren. Beim Studentenkredit gibt es einige Besonderheiten, bei denen z. B. deine Eltern bzw. ein Elternteil wichtig sind.

Welche Besonderheiten gibt es beim Studentenkredit von der Bank?

Studierende sin in einer besonderen Lebenssituation, da sie neben dem angestrebten Studium oft gar nicht oder nur in sehr begrenztem Umfang die Zeit finden, einer bezahlten Tätigkeit nachzugehen. Das gar nicht vorhandene oder nur sehr geringe Einkommen stellt für die Baken ein Risiko dar, das sie mit verschiedenen Mitteln reduzieren möchten.

  1. Begrenzte Kreditsummen beim Studentenkredit
  2. Zweiter Kreditnehmer (z. B. ein Elternteil)
  3. BAföG & Kindergeld (bleiben unberücksichtigt, da sie nicht als festes Einkommen zählen)
  4. Kein Verwendungszweck & Einmalauszahlung (nicht zur Finanzierung monatlicher Ausgaben geeignet)

Die Höhe der Kreditsumme wird von den kreditgebenden Banken jeweils individuell festgelegt. Meist achten sie aber darauf, dass es sich um eine überschaubare Summe handelt, bei der ein Zahlungsausfall den Verlust in Grenzen halten würde.

Anders als beim Studienkredit wird die Kreditsumme nicht in monatlichen Raten ausgezahlt, sondern mittels einer Einmalzahlung. Dadurch erklärt sich, warum sich ein von der Bank gewährter Studentenkredit weniger gut eignet, um monatlichen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Wenn du allerdings mit Daueraufträgen arbeitest, kannst du die auf einmal gezahlte Kreditsumme auch sehr gut auf den Zeitraum, den du mit dem Kredit abdecken möchtest, aufteilen. Ob die Bank kostenlose Sondertilgungen genehmigt, musst du erfragen. Mit solchen Zusatztilgungen kannst du den Kredit schneller zurückzahlen.

Was sollte man bei der Suche nach einem Studentenkredit beachten?

Da es bei einem Studentenkredit von der Bank um eine langfristige Zahlungsverpflichtung geht, solltest du zuerst nach dem Studentenkredit mit den günstigsten Konditionen suchen. Das funktioniert ganz einfach über einen Kreditvergleich. Durch die steigende Zahl der Anbieter für diese Kreditvariante ist der Konkurrenzkampf größer, was zu besseren Konditionen für dich führt.

Auch beim Kreditvergleich in Sachen Studentenkredit ist es sinnvoll, sich am Effektivzins zu orientieren. Er berücksichtigt alle anfallenden Kosten und Gebühren, weshalb er aussagekräftiger ist, als der Sollzins. Hier kannst du einen solchen Kreditvergleich durchführen:

Besonderheiten beim KfW Studienkredit

Als erste Besonderheit ist hier zu nennen, dass du den KfW Studienkredit, je nach der Art deines Studiums, für eine Höchstdauer von 14 Semestern beantragen kannst. Die Auszahlungssummen bewegen sich bei diesem Kredit zwischen 100 und 650 Euro pro Monat. Das bedeutet, der maximal zu beantragende Betrag beim Studienkredit der KfW beträgt 55.000 Euro.

Eine weitere Besonderheit beim Studienkredit der KfW ist, dass du die Kreditsumme nicht sofort nach dem Ende der Auszahlungsdauer zurückzahlen musst, sondern eine Karenzzeit erhältst. Diese beträgt zwischen drei und 23 Monaten. In dieser Zeit musst du lediglich die anfallenden Zinsen zahlen. So sollen dir finanzielle Engpässe direkt nach dem Studium erspart werden. Du kannst zunächst in Ruhe eine Arbeitsstelle finden, von deren Gehalt/Lohn du dann die Raten für den Studienkredit bezahlen kannst. Achte hier unbedingt darauf, dass du die Auszahlung der Raten nicht bereits während des noch laufenden Studiums stoppst und dadurch die Karenzzeit startet. Im schlimmsten Fall musst du dann direkt nach dem Ende des Studium mit der Rückzahlung beginnen. Die bessere Alternative ist es, den Auszahlungsbetrag auf Null zu setzen, dann bleibst du in der Auszahlungsphase.

Was den Studienkredit der KfW ebenfalls vom klassischen Studentenkredit einer Bank unterscheidet, ist die Rückzahlungsdauer. Während dort die Tilgung oft nach 10 Jahren oder sogar weniger abgeschlossen sein muss, kannst du den KfW Studienkredit in Mindestraten von 20 Euro monatlich zurückzahlen, woraus sich bei einer Kreditsumme von 6.000 Euro eine Rückzahlungsdauer von maximal 25 Jahren ergibt. Beim Höchstbetrag von 55.000 Euro müsstest du 25 Jahre lang jeden Monat nur 183,33 Euro bezahlen, was durchaus machbar ist.

Falls du unerwartet finanzielle Mittel erhältst, etwa durch Geldgeschenke, Lottogewinne oder Erbschaften, kannst du bei der KfW kostenlose Sondertilgungen leisten, wodurch du den Studienkredit schneller getilgt hast.

Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen Studentenkredit und Studienkredit der KfW ist, dass du für den Kredit der KfW keinerlei Sicherheiten vorlegen musst. Die Bank möchte solche Sicherheiten haben, um ihr Ausfallrisiko zu senken.

Zu diesen Grundmerkmalen des Studienkredits gesellen sich noch bestimmte Voraussetzungen, die du bzw. dein Studium erfüllen müsst, damit die KfW den von dir beantragten Studienkredit gewährt.

Spezielle Voraussetzungen für den Studienkredit der KfW

Eine wesentliche Voraussetzung für die Bewilligung eines KfW-Studentenkredits ist, dass du dein Studium in Vollzeit absolvierst. Darüber hinaus muss die Hochschule, Fachhochschule oder Universität durch die KfW anerkannt sein. Möchtest du eine ausländische Bildungseinrichtung besuchen, ist nachzuweisen, dass der dortige Standard dem einer inländischen Bildungseinrichtung entspricht. Darüber hinaus sind die Bedingungen der Paragrafen 6 und 8 BAföG zu erfüllen, wenn du im Inland studierst bzw. deinen ständigen Wohnsitz im Ausland hast.

Als eine weitere Voraussetzung für den KfW-Studentenkredit gilt, dass du nicht länger als 12 Semester studierst, ein Zusatz-, Ergänzungs- oder Aufbaustudium absolvierst und die Zwischenprüfung bestanden hast. Den Studentenkredit bei der KfW kannst du auch beantragen, wenn du ein sogenanntes Konsekutiv-Studium (aufeinander aufbauender Bachelor- und Masterstudiengang) absolvierst und den ersten Teil bereits beendet hast.

Ebenso zulässig ist ein bereits vorhandener Abschluss in einem berufsqualifizierenden Hochschulabschluss, nach dem du postgradual ein Diplom-, Master- oder Magisterstudium bereits begonnen hast.

Wo beantrage ich einen Studentenkredit bzw. einen Studienkredit?

Den Studienkredit oder auch Bildungskredit kannst du beim BVA (Bundesverwaltungsamt) oder direkt bei der KfW einfach online beantragen. Sendest du den Antrag an das BVA, erhältst du von dort einen Bescheid, zusammen mit einem entsprechenden Vertragsangebot der KfW. Über sie läuft die Auszahlung und Rückforderung des Bildungs- oder Studienkredits.

Einen Studentenkredit kannst du ganz normal über eine der kreditgebenden Banken beantragen. Die Zahl der Banken, die einen solche Kreditart in ihren Leistungsumfang aufnehmen, wächst beständig.

Wie funktioniert die Beantragung?

Die Beantragung bei der Bank und bei der KfW funktioniert inzwischen nahezu vollständig online. Beide arbeiten mit Online-Formularen, die der Antragsteller ausfüllen und absenden muss. Bank und KfW prüfen die Erfüllung der gestellten Voraussetzungen und senden dir dann einen positiven (oder auch negativen) Bescheid zu. Nach der Unterzeichnung des Kreditvertrages überweist dir die Bank dann den Gesamtbetrag auf dein Konto. Die KfW möchte eine Studienbescheinigung zu Beginn jedes Semesters haben und überweist dann monatlich Geld auf dein Konto.

Wer bietet Studentenkredite an?

Das Feld der Anbieter für Studentenkredite hat sich erweitert. Heute stehen dir für die Beantragung eines Studentenkredits folgende Anbieter zur Verfügung:

  • staatliche Institutionen
  • private Anbieter
  • regionale Kreditgeber
  • fachgebundene Anbieter

Wir empfehlen dir die Plattform auxmoney, wo du schnell und einfach einen Studenkredit bekommst: auxmoney Studentenkredit*

Im Bereich der staatlichen Förderstellen stehen vor allem zwei Institutionen, nämlich das Bundesverwaltungsamt (BVA) sowie die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KFW) für die Beantragung von Bildungs- bzw. Studienkrediten zur Verfügung.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Was ist ein Studentenkredit bzw. Studienkredit?

Der Studentenkredit wird ohne Verwendungszweck von Banken vergeben, in einem Gesamtbetrag ausgezahlt und ist ein auf die speziellen Bedürfnisse des Kreditnehmers zugeschnittener, klassischer Ratenkredit. Ein Studienkredit ist bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) erhältlich und unterscheidet sich in einigen Details (z. B. Voraussetzungen, Auszahlung und Rückzahlung) vom Studentenkredit.

Für wen eignet sich der Studentenkredit bzw. Studienkredit?

Wie es die Bezeichnungen bereits andeuten, sind die Kredite für Studierende gedacht, die Hilfe bei der Finanzierung ihrer Universitäts-, Hochschul- oder Fachhochschulausbildung benötigen.

Wie beantrage ich einen Studentenkredit oder Studienkredit?

Die Beantragung bei der Bank, der KfW oder dem BVA (Bundesverwaltungsamt) funktioniert heute ganz einfach online mithilfe eines Online-Formulars. Lediglich notwendige Unterlagen müssen eventuell in Papierform nachgereicht werden.

Was ist die Karenzzeit beim Studienkredit?

Darunter versteht man den Zeitraum zwischen dem Ende der Auszahlungsphase und dem Beginn der Rückzahlung. Er kann zwischen drei und 23 Monaten betragen. In der Karenzzeit musst du nicht die eigentliche Kreditsumme zurückzahlen, sondern lediglich die fälligen Zinsen.

Wie lange habe ich beim Studentenkredit für die Rückzahlung Zeit?

In welchem Zeitraum du den Studentenkredit von der Bank zurückzahlen musst, hängt von der Bank ab. Meist hast du aber maximal 10 Jahre Zeit. Im Gegensatz dazu gewährt dir die KfW einen Zeitraum von bis zu 25 Jahren für die Rückzahlung eines Studienkredits.

Was ist die bessere Lösung, Studentenkredit oder Studienkredit?

Das kommt auf deine Situation an. Die Zinssätze beider Kreditarten sind ähnlich niedrig. Wenn du die Kreditsumme brauchst, um monatliche Kosten zu decken und mehr Zeit für die Rückzahlung möchtest, ist der Studienkredit vermutlich die bessere Lösung. Allerdings muss dein Studium bzw. deine Studieneinrichtung bestimmte Förderbedingungen erfüllen. Hast du einen Elternteil, der als zweiter Kreditnehmer fungiert, ist es einfacher, einen Bankkredit zu erhalten, der dann aber mit einer Einmalzahlung ausgezahlt wird, nicht in monatlichen Raten.

Fazit: Studentenkredit bzw. Studienkredit erleichtert den Zugang zum Studium

Heute ist es vielen Heranwachsenden aufgrund ihrer wirtschaftlichen Situation normalerweise nicht möglich, ein Studium aus eigener Tasche zu finanzieren. Die vom Staat und auch der Finanzwirtschaft geschaffene Möglichkeit, finanzielle Hilfe durch einen Studentenkredit bzw. Studienkredit in Anspruch zu nehmen, öffnet ihnen die Tür zu einer besseren Bildung. Beide Kreditarten zeichnen sich durch niedrige Zinssätze aus und verhindern so im Idealfall eine zu hohe Verschuldung des meist jungen Kreditnehmers. Insofern sollte jeder, der studieren möchte prüfen, ob er nicht die Voraussetzungen für einen Studienkredit der KfW bzw. des BVA erfüllt. Kann das geplante Studium die Förderkriterien nicht erfüllen, bleibt ihm trotzdem der Studentenkredit von der Bank.

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